Alice kommt in die Lektion und klagt zu tiefst berührt ihr Leid. „Letzten Freitag habe ich es das Erstemal in dieser Saison wieder einmal gewagt, mit meinem Mann zu spielen. Wie ich es erwartet habe, es war ein Desaster. Bereits nach den ersten Bällen lief wieder der gewohnte Film ab. „ Geh doch mal in die Knie, hol doch früher aus, hast Du denn in all diesen Lektionen nichts gelernt!“ Ich wusste ja was kommen wird und habe mich genau auf die Knie konzentriert.
Es ist nicht so, dass es mir egal ist und ich mir keine Mühe gebe, im Gegenteil. Ich hab mich so fest auf die Knie konzentriert, dass sie nach dem Spiel schmerzten, ein Leiden das ich sonst überhaupt nicht kenne.
Wenn ich das je einmal hinkriege, dass mein Mann im Spiel nichts mehr zu meckern hat, dann wäre Tennis für mich das Größte. Dem Tennislehrer der mir das beibringen kann, mach ich ein ganz spezielles Geschenk,“ verspricht sie mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Übrigens die wenigen Male wenn ein Ball wirklich gut geht, weiss ich genau, dass ich alles richtig gemacht habe. Dann will ich es wiederholen, ja denkste – nichts, weit daneben.“ während sie sich leicht abdrehte, bekräftigte sie ihre Aussage mit einem energischen Abwinken.
Wie kommt es, dass Alice nicht umsetzen kann, was sie machen möchte?
Erst wenn das, was wir möchten, mit dem, was wir glauben zu tun und dem was wir ausführen übereinstimmen, wird innere und äußere Realität dieselbe.
Wir möchten eine Bewegung ausführen. Habe ich mir diese Bewegung schon einmal genau versucht vorzustellen, damit mein Körper weiss, was ich von ihm verlange? Wie präzise ist mein inneres Bild dieser Bewegung ?
Wir glauben eine bestimmte Bewegung auszuführen. Erleben wir unseren Körper überhaupt während der Bewegung oder liquidieren wir einfach Bälle und hoffen dann, dass es gut geht?
Was tun wir wirklich? Erkenne ich den Unterschied zwischen „an etwas denken“ und „etwas wahrnehmen“. Oder zwischen „sich bemühen“ oder „etwas zulassen ohne zu werten“?
Beobachten wir einmal: Wo befindet sich mein Schlägerkopf am höchsten Punkt während meiner Ausholbewegung?
- Über dem Kopf
- Auf Kopfhöhe
- Auf Schulterhöhe
- Auf Hüfthöhe
- Auf Kniehöhe
Zum Beispiel, Othmar glaubte erst als er sich auf dem Video betrachten konnte, dass er seinen Schlägerkopf 50 cm über den Kopf bringt, obwohl er mit viel Vorwärtsrotation spielt.
Es geht nicht darum, ob dies nun richtig oder falsch ist. Sondern wichtig ist, den Schläger dort wo er sich befindet zu spüren, damit er auch in Extremsituationen zweckmässig eingesetzt werden kann.
Tipp:
Spüre Deine Ausholbewegung, bevor der Ball aufspringt!
Wenn Du den Rückschwung spürst, bestätige dies mit „JA“.
- Sinn und Zweck dieser Übung:
- Vorspannung
- mehr Zeit
- bessere Vorbereitung
- Position
- stabiles Handgelenk
- kontrollierte Schläge
- bewusster Ablauf der Ausholbewegung
Grundsatzfrage:
Wo befindet sich mein Schläger hinter dem Rücken ?
Wenn ich meine Bewegung als klares Bild sehe, und spüre was mein Körper ausführt, entsteht Koordination von selbst.